Werwölfe vom Dämmerwald

Wieder einmal vorab Danke an alle Teilnehmer! :)

Da wir im Vormonat mit „Tabu“ bereits ein Brettspiel in eine WoW-fähige Version umgewandelt haben, hat uns das auf die Idee gebracht, weitere „Reallife-Spiele“ unter die Lupe zu nehmen. In einem Gespräch über Partyspiele sind wir relativ schnell auf das Spiel „Werwölfe von Düsterwald“ gekommen. Ein paar Rollen und Abläufe wurden angepasst, so dass wir es in WoW, kombiniert mit Teamspeak, spielen konnten. Treffpunkt war – der Atmosphäre angemessen – Dunkelhain im Dämmerwald.

In dem Spiel bekommt jeder Spieler eine Rolle zugewiesen – entweder Werwolf oder Dorfbewohner (sowie ggfs. eine Zusatzrolle). Die Gruppe der Dorfbewohner versucht, die Werwölfe zu entlarven und zu lynchen, während die Werwölfe ihrerseits versuchen, als einzige zu überleben. Das Spiel endet, sobald alle Werwölfe oder alle Dorfbewohner tot sind.

Da die normale Rollenverteilung via Karten nicht in Frage kam, mussten wir uns eine Alternative ausdenken. Die Rollen wurden der Spieleranzahl entsprechend in einer Excel-Tabelle aufgelistet (20% Werwölfe, 80% Dorfbewohner). Anschließend haben alle Spieler die Spielleitung angeflüstert. Die Spieler wurden dann der zeitlichen Abfolge ihrer Whispers nach entsprechend in die Liste eingetragen und wurden von der Spielleitung über ihre Rolle informiert. Die Werwölfe sind alle in einen separaten, geheimen Channel gegangen (z.B. /join Werwolf). Wir haben mit insgesamt sechs Zusatzrollen gespielt: Urwolf, Hund, Seherin, Amor, Schutzengel und Hexe – unten dazu mehr.

Eine Runde besteht aus einer Tag- und einer Nachtphase. In der Nachtphase wählen die Werwölfe ihr Opfer und einige Spezialrollen führen ihre Spezialfähigkeit aus (Schutzengel, Seherin und Hexe). Zu Beginn der Tagphase wird das Opfer und seine Rolle sowie ggfs. die vorhandene Zusatzrolle bekannt gegeben. Anschließend gibt es eine Diskussionsrunde, in der versucht wird, die Werwölfe zu enttarnen. Gegen Ende der Tagphase gibt es eine Abstimmungsrunde, in der die Dorfgemeinschaft einen Spieler auswählt, der wegen des Verdachts ein Werwolf zu sein, gelyncht wird. Nach dem Tod wird wieder die Rolle bzw. Zusatzrolle bekannt gegeben.

Die Abstimmung wurde so gelöst, dass alle Abstimmungsberechtigten Spieler (alle noch lebenden Spieler) auf ein Kommando hin den Namen der Person im Raidchannel posten, für die sie stimmen. Hierfür haben wir einen Pulltimer genutzt (/dbmpull 10). Bei Gleichstand gibt es eine Stichwahl.

 

Beschreibung der Zusatzrollen:

  • Urwolf: Er ist ein Werwolf, der einmalig einen Spieler – statt ihn zu töten – in einen Werwolf verwandeln kann. Er signalisiert dem Spielleiter heimlich, nach der Entscheidung aller Werwölfe, wenn eine Umwandlung stattfinden soll. Nach der Umwandlung gewinnt das Opfer mit den Werwölfen. Wenn das Opfer eine Spezialrolle hatte, so behält es diese weiterhin. Außerdem wird es der Seherin weiterhin als Dorfbewohner angezeigt.
  • Der Hund: Der Hund ist eine Person, die der Seherin als etwas anderes ausgegeben wird, also ein Dorfbewohner, der von der Seherin als Werwolf gesehen wird oder ein Werwolf, der von der Seherin als Dorfbewohner gesehen wird.
  • Seherin: Die Seherin erwacht, während alle anderen schlafen und darf sich eine Person aussuchen, deren Rolle ihr der Spielleiter offenbaren soll. Sie erfährt nur, ob es sich bei der Person um einen Werwolf oder einen Dorfbewohner handelt. Da die Seherin zu jeder Runde die Rolle einer weiteren Person im Spiel kennt, kann sie großen Einfluss nehmen. Sie muss ihr Wissen vorsichtig einsetzen, da sie sonst riskiert, zum Ziel der Werwölfe zu werden.
  • Amor: Amor erwacht nur einmal in der allerersten Nacht, um zwei Spieler seiner Wahl miteinander zu verkuppeln (eventuell auch sich selbst). Anschließend teilt der Spielleiter den beiden Verliebten per flüstern mit, wer der jeweilige Partner ist, jedoch nicht die Rolle des Partners. Die Verliebten haben im Laufe des Spiels die Aufgabe, den Partner zu beschützen, denn wenn einer der beiden stirbt, stirbt auch der andere. Sie dürfen nie gegeneinander stimmen. Wenn einer ein Werwolf und einer ein Dorfbewohner ist, gewinnen sie, wenn sie als einzige überleben.
  • Schutzengel: Der Schutzengel erwacht am Anfang jeder Nacht und bestimmt einen Spieler (auch sich selbst), den er vor den Werwölfen beschützen will. Selbst wenn der ausgewählte Spieler von den Werwölfen gebissen wird, stirbt er nicht. Es ist nicht erlaubt, zwei Runden hintereinander denselben Charakter zu schützen.
  • Hexe: Die Hexe erwacht immer direkt nachdem die Werwölfe ihr Opfer ausgesucht haben. Sie hat im Verlauf des gesamten Spiels einen Gift- und einen Heiltrank. Sie erfährt vom Spielleiter, wer als Opfer ausgewählt wurde und hat die Möglichkeit, dieses anschließend zu heilen (auch sich selbst). Sie kann aber auch den Gifttrank auf einen anderen Spieler anwenden; dann gibt es evtl. mehrere Tote. Sie kann beide Tränke in einer Runde nutzen. Sobald sie jedoch den Heiltrank genutzt hat, erfährt sie keine Namen mehr, außer sie selbst ist das Opfer. In dem Fall kann sie vor ihrem Tod noch den Gifttrank verwenden. Sie erfährt nicht, ob ein Opfer bereits durch den Schutzengel geschützt wird. Sie bekommt keinen Namen genannt, wenn der Urwolf seine Spezialfähigkeit eingesetzt hat oder wenn sich die Werwölfe nicht rechtzeitig einigen konnten und es deswegen kein Opfer gibt.

 

Um einen etwas besseren Überblick über den Ablauf einer Runde zu verschaffen, stellen wir diesen hier mit ein paar Beispielsätzen einmal dar:

Nachtphase:

  • „Die Nacht bricht über Dunkelhain herein und alle Dorfbewohner gehen schlafen.“ (Beginn der Nachtphase)
  • „Der Schutzengel erwacht und wählt das Ziel seines Schutzzaubers.“ (per whisper an die Spielleitung)
  • „Die Werwölfe erwachen und wählen ihr Opfer.“ (im Werwolf-Channel, in dem auch die Spielleitung ist)
  • „Die Seherin erwacht und bestimmt eine Person, deren Identität sie erfahren will.“ (per whisper an die Spielleitung)
  • „Die Hexe erwacht und bestimmt, ob sie das Opfer heilen oder ihr Gift einsetzen will.“ (per whisper an die Spielleitung)

Tagphase:

  • „Es wird Tag, die Sonne geht auf und die Dorfgemeinschaft erwacht. Diese Nacht gab es kein/ein/zwei Opfer. Spieler x hat die Nacht nicht überstanden.“ (Beginn der Tagphase)
  • „Die Dorfbewohner versammeln sich, um über den Mord zu sprechen.“ (Diskussionsrunde)
  • „Der Tag neigt sich dem Ende zu und die Dorfbewohner starten ihre Abstimmung.“ (Abstimmung)
  • „Da zu befürchten ist, dass Spieler x ein Werwolf ist, wird er/sie von der Dorfgemeinschaft hingerichtet.“ (Ende der Tagphase)

 

Wichtig ist, dass es auch einige redseligere Spieler gibt und dass alle mit Anschuldigungen um sich werfen, da nur so die Diskussionsrunde am Laufen gehalten wird. Ansonsten kann es passieren, dass die Diskussion stockt, was recht kontraproduktiv ist. In der ersten Tagphase ist es allerdings normal, dass man nicht wirklich gut diskutieren kann, es gibt ja so gut wie keine Anhaltspunkte. In der Online Version ist es zudem schwieriger, andere Aspekte zu berücksichtigen, wie z.B. die Gestik oder Mimik der Mitspieler während der Diskussionsrunde. Außerdem fällt das Lauschen nach Geräuschen in der Nachtphase weg. Insgesamt kann man das Spiel aber gut zwischendurch mal spielen, um für etwas Abwechslung und einen lustigen Abend zu sorgen. Insbesondere die Auflösungen nach den Spielenden sowie das Rekapitulieren einzelner Spielabläufe und Entscheidungen von Spezialrollen haben sehr für Belustigung gesorgt.

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